Der Europäische Pilztag
Der Aktionstag für die Pilze wurde von der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „Der Tintling“ initiiert.
Er wird an jedem vierten Samstag im September gefeiert.
Die Ziele des Europäischen Pilztags:
• Steigerung der Beliebtheit von Pilzen
• Vertiefung des Wissens über Pilze
• Förderung der Pilze als Hobby für Jugendliche
• Zentrale Ankündigung pilzkundlicher Veranstaltungen an diesem Tag
• Schutz der Lebensräume seltener Pilzarten
• Erhalt der traditionellen Pilznamen in den Sprachen der Welt
The European Mushroom Day
The action day for the mushrooms was initiated by „Der Tintling“, a German popular-scientific journal.
It is celebrated every fourth Saturday in September.
The objectives of the European Mushroom Day
• Increase of the popularity of mushrooms
• Intensification of the knowledge about mushrooms
• Promotion of the mushrooms as hobby for youths
• Central announcement of mycological events at this day
• Protection of habitats of rare fungal species
• Preservation of traditional folk names of mushrooms in the languages of the world
Agaricus bisporus (Kulturchampignon)
Den Zweisporigen Egerling (Agaricus bisporus) kennen wir alle, und zwar als Kulturchampignon in den Gemüsetheken. In der Natur kommt er von April bis November an oder in der Nähe von Komposthaufen und darüber hinaus in Gewächshäusern vor. Er ist dort gleichwohl ein...
Agaricus edodes (Urbeschreibung des Shii-Take)
Der Shii-Take (Lentinula edodes) wurde erstmals 1976 von Miles Joseph Berkeley als Agaricus edodes beschrieben↑ Shii-Take (Lentinula edodes) an Knüppelholz. Foto: Peter Stenzel wichtige Synonyme des Shii-Take Armillaria edodes (Berk.) Sacc. 1887)Armillaria edodes f....
Ahorn
Wer kennt sie nicht, die großen, gestielten, fächerförmigen Laubblätter, wenn sie im Herbst in bunten Farben zur Erde fallen. Als Kinder haben sie uns immer zu bunten Collagen inspiriert. Die leuchtend lindgrüne Blütentracht im April ist ebenso spektakulär. Als...
Amanita muscaria (Fliegenpilz)
Der berühmte rote Pilz mit den weißen Tupfen erscheint von Juli bis November in Nadel- und Laubwäldern, häufig auch bei einzelnen Birken oder Fichten im Gras, gern auf sandigen Böden. Nicht selten kommt er in Scharen an. Er kann allemal bis zu 15 cm ø groß werden....
Amanita phalloides (Grüner Knollenblätterpilz)
Er ist der gefährlichste Giftpilz überhaupt. Das schlägt sich in Volksnamen wie Grüner Schierlingsschwamm, „Death Cap“ sowie „Fungo mortal“ nieder. Die auffällige und schöne Art ist bei Beachtung aller Merkmale trotz der Farbvariabilität eigentlich nicht zu...
Amatoxin
Amatoxine sind die hauptsächlich wirksamen Gifte in Knollenblätterpilzen. Zum Beispiel im ↑ Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) sowie seinen beiden Nachbararten A. virosa und A. verna. Diese Gifte sind aber auch in diversen Schirmlingen (Lepiota),...
Amylostereum areolatum (Braunfilziger Fichten-Schichtpilz)
Amyloidschichtpilze sind lederig-zähe Rindenpilze. Sie wachsen an Nadelholz. In diesem verursachen sie eine Weißfäule. Ihre Mikromorphologie ist gleichwohl sehr attraktiv. Noch interessanter macht es sie, dass sie in Symbiose mit Holzwespen leben. Hier ...
Antrodia serialis (Reihige Tramete)
Die Reihige Tramete (Antrodia serialis) erscheint ganzjährig an Stümpfen und feucht liegenden dickeren Stämmen von Fichte und anderen Nadelholzarten. Sie ist überall sehr häufig. Die 1 - 2 cm großen Einzelhütchen sind dickfleischig und im Schnitt etwa dreieckig. Ihre...
Apfel
Äpfel sind die Früchte des verlorenen Paradieses, die man in Form karamellisierter "Liebesäpfel" am Holzstecken auf Jahrmärkten als Surrogat kaufen kann. Der Apfel ist außerdem das Markenzeichen des Apple Konzerns. Dessen Philosophie lässt sich an dem herzhaft...
Apfelbaum
Der Apfelbaum ist ein Gehölz mit paradiesischen Früchten. Damit fütterte der Adam die Eva, weil er meinte, dass ein Apfel gesund sei. Anschließend kroch er als Schlange im Lendenschurz umher. Oder so ähnlich. ↑ Der Apfelbaumstachelbart (Sarcodontia crocea) wird auch...
Aprikose (Rheubarbariboletus armeniacus, Cortinarius armeniacus)
Die Aprikose (Prunus armeniaca) kommt angeblich aus Armenien. Diese Erklärung ist allerdings strittig, mehr dazu weiter unten. Wenn Pilze nach Aprikosen benannt sind, ist das vor allem deshalb der Fall, weil deren Farbe an Aprikosen erinnert. Zum Beispiel der...
Auricularia auricula-judae (Judasohr)
Das Judasohr ist ein gallertig-zäher Pilz, den man höchstens mit viel gutem Willen verwechseln kann. Er bevorzugt zumindest in Mitteleuropa den Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) als Wirt. Der Pilz heißt deswegen auch Holunderpilz. Von rund 600 Funden im Rahmen einer...
Aurora
Aurora war die Römische Göttin der Morgenröte. Außerdem war sie die Mutter von Luzifer, dem Lichtbringer. Als Aurora borealis bezeichnet man indessen Nordlichter. Nichtsdestoweniger wurde zu Auroras Ehren ein Asteroid von 200 km ø benannt, der zwischen Mars und...
Auster (ostrea), oyster, huître, ostra, ostrica, oester, osztriga
Die Auster ist ein empfindungsfähiges Meerestier. Dennoch wird es von Menschen lebendig zerschnitten, mit Zitrone beträufelt und danach roh oral eingeschlürft. Das soll angeblich eine aphrodisierende Wirkung haben. Für die Auster hat es das allerdings bestimmt nicht....
Beamtenkotelett
Als Beamtenkotelett bezeichnet man panierte und in Öl oder Butter knusprig ausgebackene Scheiben von Riesenbovisten oder Hasenstäublingen. Angeblich rührt der Begriff daher, dass Beamte in früherer Zeit nicht sonderlich betucht gewesen sein sollen. Sie hätten die...
Bier (cervesa, cerevisia), beer, bière, øl, öl, olut, õlu, sör
Bier ist ein Nahrungs-, Genuss- und Suchtmittel, das durch Fermentierung stärkehaltiger Grundstoffe gewonnen wird. Der Unterschied zu Wein besteht darin, dass kein Zucker, sondern Stärke vergoren wird. Der zur Gärung erforderliche Zucker muss aus der Stärke von...
Bierhefe
Bierhefe ist ein Abfallprodukt der Bierproduktion, folglich der Bodensatz aus dem Braukessel. Sie wird als Nahrungsergänzung für Mensch und Tier verkauft. Hier im Bild ist sie zu einer Art isabellfarbener Briketts gepresst. Macht Pferde sowie Kutscher stark Die...
Birke (Betula) birch, bouleau, berk, birk, björk, koivu, kask, nyírfa
Die Birke ist ein Laubbaum mit sowohl filigranen Zweigen als auch weißer Rinde. Sie wächst zudem willig und ganz ohne Försters Zutun. Außerdem bildet sie Mykorrhizen mit einer ganzen Reihe von Großpilzen. So zum Beispiel mit dem Birken-Schleimkopf ↑ (Cortinarius...
Birkenporling
Der Birkenporling ist ein einjähriger, halbkreis- bis nierenförmiger Fruchtkörper, der nahezu ausschließlich an toten Birken wächst. Nachdem der Pilz ihn als Parasit zu Lebzeiten der Birke durch einen Aststummel oder eine sonstige Wunde geentert hatte, Wächst er als...
bitter
Die Bitterkeit in Pilzen kann unterschiedlich ausgeprägt sein, von schwach bitterlich bis gallenbitter. Sie wird auch unterschiedlich wahrgenommen. Oft geben wissenschaftliche Artnamen bei Pilzen wie etwa felleus oder amarus Auskunft darüber, ob ein Pilz bitter...
Blätterpilz
Ein Sammelkörbchen voller Wiesenchampignons (Agaricus campestris). Foto: Gerhard Graf. Blätterpilz: Ein Pilz, der unter dem Strich auch nach dem siebten Durchblättern des Pilzbuches noch keinen vernünftigen Namen hat. Aber Ernst beiseite... Ein Blätterpilz ist ein...
blau, caeruleus, aerius, lividus, venetus, blue, bleu, azul, blauw, blå, sininen
"Blau blau blau blüht der Enzian" sang Heino immerhin über Jahrzehnte. Anschließend brachte er das leuchtend blaue Alpengewächs sogar dazu, schwarz zu blühen. Dazu zog er die schwarze Lederjacke an und den Totenschädelring über den Mittelfinger. Pilze hat er hingegen...
Blumenkohl in Pilzhülle
Für den Blumenkohl in Pilzhülle zuerst passende Gläser und Tassen mit Backpapier auslegen. In jede Tasse zunächst etwas von der Pilzmasse einfüllen. Darauf eine Blumenkohlrose legen und etwas hineindrücken. Der Stielansatz sollte nach oben zeigen. Pilzmasse...
Blusher
The Blusher ist Englisch und bedeutet der Erröter. Diesen Namen haben die Briten dem Perlpilz ↑ (Amanita rubescens) zugedacht, weil dessen Fleisch allmählich rötet. Dieses Röten kann man zum Beispiel am durchgeschnittenen Pilz in Madengängen beobachten. Das ist das...
Blut (sanguis), blood, sang, bloed, blod, vér
Blut ist erstens ein Namenslieferant für Pilze. Zweitens eine rote Körperflüssigkeit und drittens eine Handelsware für Händler. Weil das Zwote für wichtig gehalten wird, engagieren sich die dritten im Bunde. Sie verdienen daran nix, sagen sie. Vielleicht kommen wir...
Bombekaster
Der Kugelschneller (Sphaerobolus stellatus) wuchs zu Millionen auf den Holzstückchen einer gemulchten Rabatte. Von dort aus haben die Pilzchen Schießübungen auf ein parkendes Auto gemacht. Schocking! Foto ↑: Bernd Mühler Über die Folgen ist unten mehr zu...
Bondarzewia mesenterica (Echter Bergporling)
Der Echte Bergporling (Bondarzewia mesenterica) erscheint vor allem im August und September in der Nähe der Wurzeln alter Tannen. Wesentlich seltener geht er an Fichte oder Kiefer. Der Parasit bringt seine Wirtsbäume zum Absterben, lebt dann eine Weile saprobiontisch...
braun (fuscus), brown, brun, marrón, bruin, ruskea, pruun, barna
Braun (fuscus) ist im Pilzreich die mit Abstand am häufigsten vorkommende Farbe, gleichzeitig aber auch die vielfältigste. man den Z.B. nur an fuscoroseus (braunrosa), purpureofusca (purpurbraun) oder fuscescens (bräunend). Hier die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon...
Braunfäule
Ein leuchtendes Beispiel für einen Braunfäulepilz ist der sehr aktive Schwefelporling (Laetiporus sulphureus). Der Pilz höhlt den Baum von innen heraus aus, und zwar so lange, bis er nur noch aus braunen Bröseln besteht. Foto: Wilhelm SchulzÜbrig bleiben nur würfelige...
Braunkappe
Braunkappe ist in der Pilzkunde ein gleichermaßen häufig gebrauchter wie irreführender Begriff. Denn er wurde im Laufe der Zeit für ganz verschiedene Arten angewandt. Das gilt besonders dann, wenn man auch Begriffe wie Braunhäuptchen, Braunhäubchen sowie Braunchen...
Brot
Brot ist unser täglich Backwerk. Das ist sowohl im individuellen als auch im kollektiven Gedächtnis verankert. So tief, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, dass Brot unter dem Strich keine natürliche Ambrosia ist. Vielmehr wurde es erst vor ein paar tausend Jahren...
Buche (fagus), beech, hêtre, beuken, bøg, bøk, bok, bükkfa
Die Buche ist ein sommergrüner Laubbaum mit glatter Rinde und hellem Holz. Sie kann bis zu 30 m hoch werden und ist bei uns gebietsweise bestandsbildend. Die Buche beherbergt zahlreiche Pilzarten. Das können sowohl Mykorrhizapilze seinm als auch Saprobionten oder...
Bulgaria inquinans (Schmutzbecherling)
Der Schmutzbecherling ↑ (Bulgaria inquinans) ist ein ebenso dickfleischig-kreiselförmiger wie gallertiger Schlauchpilz. Er ist zudem ein Erstbesiedler frisch gefällter Eichenstämme in den ersten Jahren nach der Lagerung. Besonders wenn am Wegrand abtransportbereite...
Butter (butyrum), beurre, boter, smør, Smör, voita, või, vaj
Butter ist geschlagenes Fett aus der Milch vom Schicksal geschlagener weiblicher Rinder. Es kostet mickrige 6 € das Kilo. Das ist nur möglich, weil EU-subventionierte, transgene Hochleistungskühe nach einer Geburt und sofortiger Deportierung des Kalbes an die 100...
Calocybe carnea (Fleischrosa Schönkopf, Rosenroter Schönkopf)
Seit der Fleischrosa Schönkopf (Calocybe carnea) erstmals 1792 von Pierre Bulliard als Agaricus carneus beschrieben wurde, hat der Pilz eine Wanderung durch verschiedene Gattungen durchgemacht. Er durfte bei Collybia, Gyrophila, Lyophyllum, Rugosomyces und Tricholoma...
Calocybe favrei (Gelbblättriger Schönkopf, Rötender Schwärzling)
Der Gelbblättrige Schönkopf (Calocybe favrei) hat eine Anzahl von Volksnamen, die seiner Seltenheit diametral gegenüberstehen. So zum Beispiel hieß er auch Rötender Rasling (Lyophyllum favrei), Kaminschwärzling oder Favres Schwärzling. Der Pilz ist sehr...
Camembert
Camembert ist ein französischer Weichkäse. Er heißt deshalb so, weil er aus dem Dorf Camembert in der Normandie stammt. Seinen besonderen Charakter hat er freilich von einer peripheren Funga des Pinselschimmels Penicillium camemberti. Der Camembert-Täubling ↑ (Russula...
Carl Ernst Otto Kuntze (1843 – 1907)
Carl Ernst Otto Kuntze war ein selbständiger Kaufmann und Fabrikant ätherischer Öle. Somit war er schon früh zu einem komfortablen Wohlstand gekommen. Infolgedessen konnte er es sich leisten, schon mit 30 Jahren Privatier zu werden. Von jetzt an würde er sein Leben...
Collar
In der Pilzkunde wird unter einem Collar z.B. ein Ring verstanden, der die Lamellen miteinander verbindet und der seinerseits einen gewissen Abstand zum Stiel hat. Bekanntestes Beispiel ist der Halsband-Schwindling ↑ (Marasmius rotula). Dahinter verbirgt sich ein...
Coprinus comatus (Schopftintling)
Der ↑ Schopf-Tintling (Coprinus comatus) ist ein guter Speisepilz, der dem Kultur-Champignon (Agaricus bisporus) geschmacklich überdies nicht nachsteht. Seine Vermarktungsfähigkeit ist allerdings stark eingeschränkt. So z.B. setzt bereits nach wenigen Stunden bis...