Der Schmutzbecherling ↑ (Bulgaria inquinans) ist ein ebenso dickfleischig-kreiselförmiger wie gallertiger Schlauchpilz. Er ist zudem ein Erstbesiedler frisch gefällter Eichenstämme in den ersten Jahren nach der Lagerung. Besonders wenn am Wegrand abtransportbereite Stämme liegen, kann man reiche Funde machen. Foto: Wilhelm Schulz
Noch häufiger ist er tiefschwarz
und erreicht meistens eine Größe von 1 – 2,5 (-4) cm ø.
Als Rindenbesiedler richtet der Schmutzbecherling im Holz selbst freilich keinen Schaden an.
Poor man’s licorice (Lakritze des armen Mannes) und Blackjelly drops sind überdies zwei der englischen Namen. Sie suggerieren womöglich, dass der Pilz essbar sein könnte. Das mag sein, zumal für die ganz Hartgesottenen. Man könnte ihn z.B. in feinen Streifchen in den Salat geben. Giftig ist er jedenfalls nicht. Ich würde ihn allerdings zur Sicherheit kurz erhitzen.
Mit dem Schmutzbecherling kann man außerdem Wolle färben. Die nimmt einen olivgrünlichen Ton an.
Begriffserläuterung
- Bulga (lat.): Sack, Balg aus Leder.
- inquinans: verunreinigend, beschmutzend, beschmierend, von inquinare = beschmutzen.
- inquinatus (a, um, lat): beschmutzt.
Zimmert man sich aus den beiden lateinischen Begriffen ein deutsches Wort, so wäre es kein wirklicher Fehler, den Pilz „Drecksack“ zu nennen. Damit täte man dem Pilz allerdings Unrecht. Die Übersetzungsprogramme haben mit dem Begriff auch so ihre Mühe. In den meisten Fällen wird „Drecksack“ nämlich mit „Bastard“ übersetzt. Aber die KI schreitet ja rasch voran..
Weitere Pilze mit dem Artnamen inquina…:
Großsporiger Ahorn-Kugelpilz (Massaria inquinans)
Graue Staubfruchtflechte (Cyphelium inquinans)
Schmutzige Koralle (Ramaria inquinata)
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