Ein Sammelkörbchen voller Wiesenchampignons (Agaricus campestris). Foto: Gerhard Graf.
Blätterpilz: Ein Pilz, der unter dem Strich auch nach dem siebten Durchblättern des Pilzbuches noch keinen vernünftigen Namen hat.
Aber Ernst beiseite… Ein Blätterpilz ist ein Pilz mit Lamellen auf der Hutunterseite. In Mykologenkreisen spricht man diesbezüglich auch von Blättern. Blätterpilze haben mithin eine lamellige Fruchtschicht oder ein lamelliges Hymenophor.
Zu den Blätterpilzen gehören viele der besten Speisepilze, allerdings auch die giftigsten Giftpilze.
Lateiner nennen die Gattung Agaricus. Die alten Griechen kannten sie als agarikó.
Agaricus ist zudem auch die älteste und typischste Blätterpilzgattung. Es sind die Champignons, hier zu Lande auch Egerlinge genannt. Von ihnen ist wiederum der Wiesenchampignon (Agaricus campestris) der Chef. Der ist somit quasi der Champion aller Champignons.
Er ist der typischste Vertreter seiner Gattung. Auf vornehm: Er ist der Typus der Gattung Agaricus oder der Gattungstyp von Agaricus.
Der Wiesenchampignon ist gut kenntlich an seinen in der Jugend lebhaft rosaroten Lamellen.
Er ist ein guter Speisepilz, der ab dem Spätsommer nach ausgiebigen Regengüssen auf Pferdeweiden zu finden ist.
Leider ist das immer seltener der Fall. Der Grund: Seine Lieblingsnahrung – Pferdeäpfel – steht immer spärlicher zur Verfügung. Blaue und rosa Chemiekörnchen treten an seine Stelle, oft in zigfacher Menge. Die treiben ihn indessen gnadenlos in die Flucht.
Es gibt übrigens ein homöopathisches Mittel namens Agaricus. Das wird aus Fliegenpilzen hergestellt. Darüber werden wir auf jeden Fall noch zu reden haben.
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