Brot ist unser täglich Backwerk. Das ist sowohl im individuellen als auch im kollektiven Gedächtnis verankert. So tief, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, dass Brot unter dem Strich keine natürliche Ambrosia ist. Vielmehr wurde es erst vor ein paar tausend Jahren erfunden, mithin etwa zeitgleich mit dem Bier. Damals waren es gleichwohl wilde Hefen, die die Gärung bewirkten. Heute sind diese allerdings ebenso hochgezüchtet wie das Getreide selbst.
↑ Der Echte Steinpilz (Boletus edulis) wird in den Niederlanden Eekhoorntjesbrood und in Rumänien indessen Waldbrot genannt.
Man beachte überdies die Pilzmücke auf dem Steinpilz. Die wird schließlich hier ihre Eier ablegen. Daraus schlüpfen weiße Maden, besser gesagt Larven. Für die indessen ist der Steinpilz das täglich Brot. Ohne dieses Madenbrot gibt es jedenfalls keine neuen Pilzmücken. So einfach ist die Welt.
Einige Brotpilze
- → Duivelsbroodrussula (NL, Tränen-Täubling Russula sardonia), ganz nah verwandt mit der Säufernase.
- Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum).
- Milchbrötchen = Brätling (Lactifluus volemus, in Ungarn Kenyérgomba, „Brotpilz“).
- Sweet bread mushroom (GB, anders gesagt Mehlräsling (Clitopilus prunulus).
- Hébélome croûte de pain (F, „Brotkrusten-Fälbling“, Tonblasser Fälbling Hebeloma crustuliniforme).
- Fungo del pane (I, Schafeuter, Albatrellus ovinus).
- Pan de cabra (ES, „Ziegenbrot“, vielmehr Pfifferling, Cantharellus cibarius).
- Pâinea păduri (RO, „Waldbrot“) Steinpilze.
- Leipäkorisieni (FIN, „Brotkorbpilze“, so auch im restl. Skandinavien, etwa Brödkorgssvampar, mithin. die Teuerlinge Crucibulum und Cyathus).
- → Broodjeszwam (NL, in D dagegen Semmelporling (Albatrellus confluens). Foto: Wilhelm Schulz
- Nicht zu vergessen die Croûte noire der Franzosen für den Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta). Cassecroûte (frz., von casser la Croûte, wörtlich „das Brot brechen“ bezeichnet ein Frühstück, beziehungsweise einen kleinen Imbiss.
- Native bread, auch Indian- oder Blackfellows bread (Laccocephalum mylittae): Das essbare Sklerotium eines australischen Porlings. Angeblich eine beliebte Nahrung der Arborigines. Die Fruchtkörper wachsen nur für sehr kurze Zeit aus den Sklerotien, meistens unmittelbar nach Buschfeuern in Eukalyptuswäldern.
- Last noch least noch ein appetitlicher Brotbelag: Bread mold (GB), Brotschimmel (Rhizopus stolonifer).
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