Die Aprikose (Prunus armeniaca) kommt angeblich aus Armenien. Diese Erklärung ist allerdings strittig, mehr dazu weiter unten. Wenn Pilze nach Aprikosen benannt sind, ist das vor allem deshalb der Fall, weil deren Farbe an Aprikosen erinnert. Zum Beispiel der seltene Aprikosenfarbige Filzröhrling (Rheubarbariboletus armeniacus). Das ist ein thermophiler Pilz, der besonders im Mittelmeerraum weit verbreitet ist. Dort wird er auch als Speisepilz betrachtet. Bei uns ist er hingegen selten und auf warme Gegenden beschränkt. Kollektionen mit weniger orangerosa Farbanteilen erinnern sehr an die Ziegenlippe. Mit der galt er bis vor kurzem auch noch nah verwandt.
Foto: Wilhelm Schulz.
Aprikosen in Pilzform
Der Aprikosen-Wasserkopf (Cortinarius armeniacus) wächst bei Nadelbäumen auf sauren Böden. Sein Hut ist hygrophan und dadurch – je nach Durchfeuchtungsgrad – meistens markant zweifarbig.
Darüber hinaus gibt es eine Aprikosen-Kuchenflechte (Calvitimela armeniaca) und einen Aprikosen-Risspilz (Inocybe armeniacofibrillosa). Beide Arten sind allerdings sehr selten.
Alle genannten Pilze haben als Bestandteil des Volksnamens – soweit vorhanden – ebenfalls die Aprikose, weil der lateinische Artname einfach übersetzt wird.
Aprikosen-Wasserkopf (Cortinarius armeniacus).
Foto: Thomas Münzmay
Etymologie:
- Die Aprikose soll nach dem von Kaiser Nero veranlassten Armenienfeldzug unter Domitius Corbulo anno 63 in Griechenland und Rom bekannt geworden und folglich als Armeniaca arbor = Aprikosenbaum benannt worden sein. Andere Quellen sprechen davon, dass melon armeniakon eine Lehnübersetzung aus dem syrischen hazzura armenaya = armenischer Apfel eine sekundäre Umgestaltung des assyrischen armanu = Granatapfel ist.
- Rheubarbariboletus: „Rhabarberröhrling“, von Rheum rhabarbarum = Rhabarber und boletus = Röhrling.
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