Amanita phalloides (Grüner Knollenblätterpilz)

Mrz 30, 2021

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Grüner Knollenblätterpilz Amanita phalloides

Er ist der gefährlichste Giftpilz überhaupt. Das schlägt sich in Volksnamen wie Grüner Schierlingsschwamm, „Death Cap“ sowie „Fungo mortal“ nieder. Die auffällige und schöne Art ist bei Beachtung aller Merkmale trotz der Farbvariabilität eigentlich nicht zu verkennen.  Denkbar sind allerdings Verwechslungen mit Grünlingen, außerdem mit grünen Täublingen. Das kann passieren, wenn die Pilze abgeschnitten werden und die Stielbasis im Boden verbleibt. Oder  wenn sie im Sammeleifer ohne besondere Einzelinspektion in den Korb wandern.

Hier der  ↑ Grüne Knollenblätterpilz  (Amanita phalloides), hier ausnahmsweise im Hainbuchenwald.

Sehr variable Farben

Die Farben des Grünen Knollenblätterpilzes können von weiß über gelb, gelblich grün bis zu einem dunklen oliv reichen.
Der Pilz erscheint von Juli bis November in Eichenwäldern und Eichenmischwäldern auf allen Böden. Viel seltener frutifiziert er hingegen bei Hainbuchen (wie hier im Bild). Überdies kommt er bei Buchen und Fichten vor. Er wird bis zu 15 cm ø groß und kann eine Höhe von bis zu 18 cm erreichen.  Sein Hut schlüpft aus der weißen Gesamthülle wie ein Vogel aus einem Ei und lässt nur selten Hüllreste auf dem glatten und glänzenden Hut zurück. Die Lamellen sind weiß, weich, dicht und ansonsten am Stielansatz frei. Der Stiel ist weiß, und hat eine deutliche, nicht geriefte Manschette. Er hat keine Basalknolle, jedoch eine dauerhafte, lappige Volva. Die steckt allerdings oft tief im Boden. Der Pilz riecht jung nach Honig und alt nach Aas. Der Geschmack darf auf keinen Fall getestet werden. 

Seine beiden ebenso gefährlichen Nachbarn

Der weiße Frühlings-Knollenblätterpilz (Amanita verna) verursacht ähnliche Vergiftungen wie der Grüne Knollenblätterpilz. Über die Häufigkeit von Vergiftungen ist aufgrund der Seltenheit dieses Pilzes nur wenig bekannt. Der Giftstoffgehalt ist zwar etwas niedriger als bei seinem grünen Bruder, dafür ist die Verwechslungsgefahr mit weißen Speisepilzen sehr viel größer. Im nördlichen Gefilden kann man auf den Dritten im Bunde treffen: Den reinweißen Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Auch er enthält Amatoxine und Phallotoxine

Begriffserklärung
phalloides: einem männlichen Glied ähnlich, von gr. phallos, latinisiert zu phallus. Das bezieht sich auf die Form junger  Fruchtkörper, die gerade die Gesamthülle sprengen und dann eine Ähnlichkeit mit der Eichel des männl. Gliedes (glans penis) haben.

Volksnamen (kleine Auswahl)
engl. Destroying angel, frz.  Oronge ciguë, span. Cacaforra da morte, Seta mortal, ital. Ovolo bastardo sowie Buretele viperei in Rumänien.

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