Xerocomus subtomentosus (Ziegenlippe)

Apr 4, 2021

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Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus)

Der Name der Ziegenlippe rührt von der Struktur der Hutoberfläche her. Sie erinnert in ihrer samtig-weichen Haptik und in der Farbe eben an eine Ziegenlippe. Äußerlich kann die Ziegenlippe den Rotfuß-Röhrlingen indessen recht ähnlich sein. Allerdings gibt es einige markante Unterschiede: der Geschmack ist nie säuerlich, das Fleisch läuft nie blau an und die Hutoberfäche ist allenfalls bei großer Trockenheit etwas rissig.

Es gibt auch eine Braune Ziegenlippe

Die heißt auf vornehm Xerocomus ferruginosus. Sie hat die gleichen Standortansprüche, ist aber gleichwohl wesentlich seltener als die Echte Ziegenlippe. Diese unterscheidet sich von der Braunen Ziegenlippe durch hellere, kartongelbliche bis olivgraue Hutfarben, einen glatten, nicht gerippten Stiel, blassgelbliches Fleisch und weißes Basismyzel.

Volksnamen
Gänsemaul, Mooshäuptchen sowie Schafheiterl; die Rumänen nennen sie Buza caprei, was ebenfalls Ziegenlippe bedeutet.

Braune Ziegenlippe (Xerocomus ferruginosus)

In Tintling Nr. 124 (Heft 2/20: 37-49) vertrat ich die Meinung, dass die Ziegenlippen keine Dickröhrlinge sind, mithin kein Boletus s. str. Es kam Zustimmung, hingegen kein Widerspruch. Tatsache ist, dass Lucien Quélet 1888 die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) als Gattungstypus der Filzröhrlinge (Xerocomus s. str.) festgelegt hat. Das ist für mich bis heute stimmig.

Begriffserklärung

  • ferruginosus: (a, um, lat): rostfarben, von. ferrum = Eisen.
  • subtomentosus (lat.): fast filzig, von sub = fast und tomentum = Filz.

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