Heide

Apr 18, 2021

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Heide-Nabeling (Arrhenia rustica)

Unter einer Heide versteht man mageres Offenland auf sauren Böden, ansonsten mit aspektbildenden Heidekräutern wie Erica und Calluna. Sie ist zudem Herberge seltener und geschützter Saftlinge, Rötlinge, Wiesenritterlinge etc. Wer hingegen Beton über eine Heide kippt, verstößt ganz entschieden gegen das Bundesnaturschutzgesetz. So jemand müsste deshalb in den Bau. Penunzen verhindern Letzteres in aller Regel. Bzw wird eine Diskussion darüber, weshalb die Heide nun mit Beton übergossen werden muss, gar nicht erst zugelassen.

Zwei seltene Heide-Pilze

Oben im Bild der Heide-Nabeling (Arrhenia rustica). Das ist ein kleinerer  Blätterpilz mit weißem Sporenpulver. Er hat einen genabelten, mehr oder minder graubraunen Hut sowie einen grob gerieften Hutrand. Er ist indessen nicht häufig.
Foto: Fredi Kasparek

Rechts die Heide-Keule (Clavaria argillacea). Sie kann hell gelblichweiß sein, wie hier im Bild zu sehen, ansonsten aber auch lebhaft gelb gefärbt sein.

Diese kleinen Keulchen wie auch Wiesenkorallen (Ramariopsis) muss man in vielen Fällen mikroskopieren, um sie bestimmen zu können.

Unter dem Strich sind sie eher seltene Pilze, die dringend auf solche besonderen Standorte angewiesen sind.

Foto: Edda Peltz

Heide-Keule (Clavaria argillacea)

Männliche Form des Begriffes Heide

Heide: Erstens ein  Mensch, der  an die Heide und an das Arteninventar darin glaubt. Er glaubt weiterhin an das, was er sieht, fühlt, schmeckt und riecht. Allerdings glaubt er nicht daran, dass Katholiken und Protestanten etc. es waren, die die Heide mit Pilzen ausgestattet haben.
Beispielsweise seien aus der Pilzwelt genannt: 

  • Heide-Rotkappe (Leccinum versipelle)
  • Heide-Schleimfuß (Cortinarius mucosus)
  • Heide-Milchling (Lactarius musteus)
  • Heide-Stäubling (Lycoperdon ericaceum)
  • Heide-Rötling (Entoloma elodes)
  • Heide-Graublatt (Tephrocybe tylicolor)
  • Heide-Bovist (Bovista aestivalis)
  • Heide-Trichterling (Clitocybe bresadoliana)
  • Heide-Schwefelkopf (Hypholoma ericaeum)
  • Heide-Kahlkopf (Psiloybe physaloides) sowie
  • Heidetrüffeln (Hydnangium)

Zweitens ein von kirchlichen Abgesandten gebrauchtes Schimpfwort. Und zwar dann, wenn sie erkennen, dass sie keine Macht (mehr) über ihre Schäfchen haben. Selbst erlebt, als man mir  an der Haustür in Bekehrungsabsicht auf die Pelle rückte. „Ah, eine Heidin…“ Die kurze Wortfolge wurde alldieweil mit zusammengekniffenem Mundwerk schneidend ausgespieen. 

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