Das Erscheinungsbild von Stockschwämmchen auf einem Buchenstuben sollte man sich auf jeden Fall verinnerlichen. Anschließend wird man es wahrscheinlich schon aus ein paar Schritten Entfernung erkennen. Bis dahin können die Warnungen vor der Verwechslung mit dem Gifthäubling gar nicht deutlich genug ausgesprochen werden.
Hier das ↑ Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) in einem fast schon überreifem Zustand.
Ein Stubben mit Stockschwämmchen
Machen Sie doch um den Spaß mal den Versuch, Ihren Pilzberater mit einem großen, vollen Korb Stockschwämmchen zu überraschen. Seien Sie dann auf seine Reaktion gespannt. Wenn zum einen ihre Pilze keine Stiele mehr haben, wird er den Korb wahrscheinlich zurückweisen oder verwerfen. Die wirklich sicheren Kennzeichen befinden sich nämlich am Stiel der Pilze. Oben im großen Bild sind die Schüppchen am Stiel übrigens gut zu sehen.
Auch noch vorhandene Stiel bieten zum anderen keinen Freibrief. Der Pilzberater muss ausschließen können, dass sich ein Gift-Häubling im Korb befindet. Das bedeutet eine Menge Arbeit. Die wird den Ratsuchenden in der Schlange hinter ihnen folglich ein genervtes Augenrollen abverlangen.
Gifthäublinge können nämlich durchaus am gleichen Laubholz-Stamm wachsen. Im Sammeleifer können sie ebenfalls leicht mit in den Korb geraten.
Mehr noch: Mit Rindenmulch oder Holzchips bedeckte Beete und Rabatten liefern den Pilzen viele Nährstoffe und können große Büschel mit Gifthäublingen hervorbringen.
→ Ein Buchenstamm mit einigen Gifthäublingen
Die Verwechslungsgefahr mit dem stark giftigen Gifthäubling oder Nadelholz-Häubling (Galerina marginata) enorm. Bitte sehen Sie sich trotz des verständlichen Sammelrausches jedes Stockschwämmchen genau an. Erst dann sollten Sie es für die Küche sammeln. Ein gutes Kennzeichen ist auch der Geruch, der beim Stockschwämmchen pilzartig-aromatisch ist. Hingegen riecht der Gift-Häubling nach Mehl.
Das Stockschwämmchen ist auffallend zweifarbig. Es hat einen falben Scheitel und eine dunklere, goldbraune und darüber hinaus ungeriefte Randzone. Der Stiel ist unterhalb des deutlichen, häutigen Ringes auf jeden Fall schuppig.
Der Ring selber ist ab der Sporenreife oberseits nicht selten mit braunem Sporenpulver bedeckt.
Begriffserklärung
mutabilis (lat.): veränderlich
Amatoxine
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