Galerina marginata (Gifthäubling)

Apr 4, 2021

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Gifthäubling (Galerina marginata)

Der Gift-Häubling (Galerina marginata) enthält Amanitin. Das bedeutet, dass er tödlich giftig ist. Die Briten nennen ihn mit Recht Funeral Bell. Er wächst meistens in kleinen Gruppen an Nadelholz. Er kann trotzdem an Laubholz wachsen, sogar direkt neben Stockschwämmchen. Darüber hinaus wird er seit jüngerer Zeit in Rindenmulch in dichten Büscheln gefunden.

Der Stiel im Detail

Er ist auf abwärts schwärzlichem Grund silbrig überfasert. Im oberen Drittel hat er einen dünnen, flüchtigem Ring. Unterhalb des Ringes ist er niemals schuppig. Das unterscheidet ihn vom Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).
Der Gifthäubling riecht und schmeckt nach Mehl. Das würde dem Stockschwämmchen auch nicht einfallen.

Eine Vergiftung hätte fatale Folgen

Eine Vergiftung ist wegen der enthaltenen Amatoxine lebensgefährlich und erfordert oft eine intensivmedizinische Kliniktherapie.
Zwar fordert der Gifthäuptling nicht so viele Todesopfer wie der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).
Das hängt primär damit zusammen, dass der Grüne Knollenblätterpilz größere Fruchkörper bildet und man sich damit schneller die tödlich giftige Dosis einverleibt. Der Gifthäuptling bildet ja nur kleine Fruchtkörper. Von denen bräuchte es dann schon einige mehr.

Wenn Ihnen also Leber und Leben lieb sind, dann lernen sie diesen Pilz wirklich gründlich kennen, bevor sie Pilze für die Küche sammeln.
Foto → : Wilhelm Schulz

Gifthäubling (Galerina marginata)

Begriffserklärung
caudatus (a, um, lat.) geschwänzt, von cauda = Schwanz.
denudatus (a, um, lat.): entblößt, beraubt, von denudare und weiter zu nudus = nackt, bloß. 
marginatus (a, um, lat.): gerändert, mit einem Rand versehen, von margo = Rand.
mutabilis (lat.): veränderlich, von mutareverändern. Vergl. auch Mutation = Veränderung

Historie
Diesen gefährlichen Giftpilz hat Christian Hendrik Persoon anno 1801 als Agaricus caudicinus var. denudatus beschrieben. Dabei referierte er schon 7 Jahre zuvor bei seiner Beschreibung von Agaricus caudicinus u.a. auf  Jakob Christian Schäffers „Stockschwamm“, den jener 1774 als Agaricus mutabilis beschrieben hatte. 

Dahinter steht kein geringerer Pilz als das Stockschwämmchen (derzeit Kuehneromyces mutabilis, Syn. Pholiota  mutabilis). In seiner Beschreibung betonte Persoon, dass die Stiele nicht schuppig, sondern glatt seien und dass genau das der Unterschied sei, der die Eigenständigkeit der Varietät rechtfertigte.

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