Dem ↑ Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) werden einerseits gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Andererseits ist er aus der chinesischen Heilkunde nicht wegzudenken. Hier zu Lande wird er gerne als pulverisierter Vitalpilz angeboten. Der Handel hält blumige Begriffen für den Kulturpilz bereit: „Zehntausend-Jahre-Pilz“, „Pilz der Unsterblichkeit“ und überdies „Kraut spiritueller Kraft“.
Hier ↑ einer der freilich eher seltenen Freilandfunde. Foto: Fredi Kasparek
Mannigfache Formen
Der Pilz ist relativ leicht kultivierbar. Es wurden im Laufe der Zeit viele verschiedene Stämme herausgezüchtet. Diese haben ganz unterschiedliche Formen. Manche davon bestehen praktisch nur aus Stielen. Andere sind beispielsweise Bollen mit Fingern.
Hier → versucht gerade ein Fruchtkörper aus dem Glas mit der Pilzbrut auszubüchsen.
Kultur und Foto: Walter Haidvogl, pilz-kultur.at.
In der Natur wächst der Glänzende Lackporling von Juli bis Oktober als 5 – 30 cm großer, einjähriger, hartfleischiger sowie konsolenförmiger Porling an Eiche und Buche. Viel seltener besiedelt er andere Gehölzarten.
Der Stiel entwickelt sich zuerst als ein pfahlartiges, im Grunde genommen wie rot lackiert aussehendes Gebilde mit weißlicher und matter Spitze. Der Stiel biegt schließlich horizontal ab. Er verbreitert sich und bildet indessen den Hut. Hinter dem mattweißlichen Rand entsteht die lackierte Kruste. Die ist zunächst von außen her zitronengelb bis goldgelb. Danach verfärbt sie auf der Fläche weinrötlich. Wenig später wird sie dunkelrot.
Begriffe:
Ganoderma: Lackporling, von gr. ganos = Glanz und derma = Haut. Porlingsgattung mit einer glänzenden, lackartigen Oberfläche.
lucidus (a, um, lat): leuchtend, glänzend, poliert, spiegelnd, klar, blank, hell, licht, deutlich.
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