Den Zaunblättling (Gloeophyllum sepiarium) kannn man ganzjährig in Gruppen, Reihen oder Rosetten auf den Schnittflächen von Nadelholzstümpfen und an verbautem Holz finden. Er ist überall sehr häufig. Im Bild oben wurde das Holz zwar imprägniert, aber das nützt nichts mehr, wenn der Pilz schon drin ist.
Die Fruchtkörper sind ziemlich dünn, lederig-zäh, rosettenförmig ähnlich Trameten, aber mit rostbrauner Trama. Die Oberseite ist anfangs lebhaft rostgelb bis rostbraun, später dunkelbraun bis schwärzlich, matt und filzig. Der Pilz hat eine lamellige Fruchtschicht, mit 14 bis 24 Lamellen auf 1 cm am Hutrand. Er hat einen aromatischen Geschmack und Geruch.
Der Pilz zerlegt Telefonmasten
Der Zaunblättling ist ein gefürchteter Erreger einer intensiven Braunfäule. Er zerlegt Telegrafenmasten, Holzbrücken, Pfosten, Holzzäune, Bretter- und Balkenwerk aller Art in ihre Bestandteile, sofern sie nicht völlig trocken gehalten oder mit Schutzstoffen imprägniert werden. Wenn die Fruchtkörper sich zeigen, ist das Holz meistens bereits weitgehend zerstört. Vorher bleibt die Fäule oft unbemerkt, weil die äußeren trockenen Zonen des Holzes erst spät angegriffen werden. Innen bröckelt das Holz jahresringweise auseinander und kann bei Belastung plötzlich zusammenbrechen.
Falls die Illustration → nicht sichtbar ist: Bild-URL
Der Pilz wird familiär auch „Seppi dra di um“ oder „Seppi drah di um“ genannt, was indessen eine Verballhornung des lateinischen Namens ist.
Begriffe:
- Gloeophyllum: „Klebblatt“, von gr. gloios = klebrige Feuchtigkeit und gr. phyllum = Blatt.
- sepiarius, saepiarius: zum Zaun gehörend, von lat. saepes = Zaun, Umzäunung.
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