Schizophyllum commune (Spaltblättling)

Mrz 31, 2021

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Spaltblättling (Schizophyllum commune)  

In der Abteilung Weißfäule haben wir den struppigen Gesellen nur von oben gesehen. Jetzt soll er einmal zeigen, was er drunter hat. Wegen seines ganz besonderen Körperbaues ist der Überlebenskünstler in der Lage, besondere Standorte zu besiedeln. Somit kann er an Orten leben, an denen jeder andere Pilz sofort vertrocknen würde. 

Die Rede ist vom  ↑ Spaltblättling (Schizophyllum commune) Foto: Wilhelm Schulz

Näher verwandt als man vermutet

Obwohl der Pilz scheinbar Lamellen hat, gehört er auf keinen Fall zu den Blätterpilzen. 
Bei den „Lamellen“ des Spaltblättlings handelt es sich vielmehr um zusammengesetzte Einzelfruchtkörper.  Diese sind demnach nur  durch die Hutdeckschicht miteinander verbunden. Sie können sich bei Trockenheit zum Schutz gegen Verdunstung zusammenrollen. 

Das Judasöhrchen → (Schizophyllum amplum) galt über Jahrhunderte als der kleine Bruder des Judasohres. Der Unterschied besteht darin, dass diese einzeln und ausgebreitet. sind. Foto → : Alfred Adomat

Den Spaltblättling kann man durchaus mit einer Sammelfrucht vergleichen. Himbeeren oder Brombeeren wären zum Beispiel vergleichbar.
Der muschelförmige Pilz sitzt dem Holz seitlich an. Seine Oberfläche ist striegelig und grob radialfaltig, sowie die „Lamellen“ es vorgeben. Er ist weiterhin sehr langlebig.
Der Spaltblättling siedelt auf Eichen und anderem lagerndem Laubholz. Besonders gerne lebt er an trockenen und darüber hinaus besonnten Stellen. 

Begriffserklärung

  • commune: gemein, gewöhnlich. Der Spaltblättling ist der Typus seiner Gattung. Diese wiederum ist der Typus der Spaltblättlingsverwandten (Schizophyllaceae). Sie wurde bereits 1888 von Lucien Quélet beschrieben. 1996 hat man sie wieder aus der Versenkung geholt. Weltweit beherbergt die Gattung derzeit 9 Arten, in Europa zwei. 
  • schizophyllum: spaltblättrig, von gr. schizo = gespalten und gr. phyllum = Blatt.

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