Das Judasöhrchen (Schizophyllum amplum) ist – entgegen früherer Annahme – nicht mit dem Judasohr verwandt. Es hat deshalb und wegen seiner Substrat-Vorliebe den Namen Pappel-Becherrindenschwamm erhalten
Foto: Fredi Kasparek
Sein nächster Verwandter ist vielmehr der Spaltblättling (Schizophyllum commune), der aus zusammengesetzten Fuchtkörpern besteht. Bei Trockenheit rollen sie sich zusammen und erwecken dann einen Eindruck längsgespaltener Lamellen.
Pappel ist seine Leibspeise
Der Pilz wächst ganzjährig in Weichholzauen an dünnen, hängenden oder frisch abgefallenen Pappel-, seltener hingegen an Weidenästchen. Er ist in Deutschland auf feuchte Flusstäler beschränkt und dem entsprechend lückenhaft verbreitet.
Die Fruchtkörper sind einjährig, 1 -2 cm ø groß, becherförmig bis flach-verbogen oder faltig, oft zu wenigen zusammengewachsen. Die Fruchtschicht ist ocker- bis nussbraun, glatt, matt, wachsartig-weich sowie etwas gallertig. Die einzelnen Becher sind zweischichtig, was man im Querschnitt mit der Lupe sehen kann. Trocken werden sie hart. Die Außenseite ist weißlich, grob striegelig-filzig und darüber hinaus an den Becherrändern auffallend kontrastierend. Geruch und Geschmack sind unauffällig. Das Sporenpulver ist weiß.
Spaltblättling (Schizophyllum commune)
Foto: Günter Heck
Begriffe:
- amplum (a, um, lat.): weit geöffnet, klaffend, umfangreich, groß, geräumig
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