Galle

Apr 26, 2021

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Gallenröhrling (Tylopilus felleus)

Galle ist eine zähe, gelbgrünbräunliche sowie gallenbittere Körperflüssigkeit. Sie wird erstens in der Leber produziert, zweitens in der Gallenblase gespeichert und drittens zu den Mahlzeiten im Darm serviert. Pilze mit Gallennamen sind gallenbitter und tragen im Fall der hier gezeigten Beispiele Artnamen wie felleus.
Der Gallenröhrling ↑ (Tylopilus felleus) ist ein Dickröhrlingsverwandter, der sogar in der Lage ist, menschliche Mimik zu modifizieren. Und zwar dann, wenn die Finder – stolz wie Oskar – mit einem Riesenkorb vermeintlicher Steinpilze zur Pilzberatung gehen. Oder wenn sie unter Umgehung der Pilzberatung die Pilze gleich in die Pfanne tun. 
Foto: Peter Stenzel

Galle und Geranien im Buchenwald

Der Gallentäubling (Russula fellea)  ist ein falb honiggelblich durchgefärbter Buchenbegleiter mit Geruch nach Obstkompott.  Britische Nasen empfinden seinen Geruch nach Geranien. Er schmeckt sehr scharf. Der scharfe Geschmack drängelt sich auf der Zunge soweit vor, dass die ebenfalls vorhandene Bitterkeit erst in zweiter Linie wahrzunehmen ist.

Der Pilz wird oft mit dem Ocker-Täubling (Russula ochroleuca) verwechselt. Der hat aber weißes Fleisch und einen weißen Stiel. Er ist außerdem nicht scharf.

Gallen-Täubling (Russula fellea)

Begriffe:

  • Galle (lat. bilis; gr. cholé, fel; engl. bile, gall; ital. bile; fiele; span. bilis; frz. bile; fiel; dän. galde; niederl. gal; finn. sappi; schwed. galla.
  • felleus (a, um): gallenbitter
  • ochroleucus (a, um): ockerweiß

 

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