Der Zottige Schillerporling (Inonotus hispidus) wird wegen seiner grobfilzigen Oberseite auch Pelzporling, Plüschporling oder Samtporling genannt. Anfänglich sind die Fruchtkörper noch schwer und saftig. Dabei scheiden sie bernsteinfarbige Guttationstropfen aus. Die Flüssigkeit entzieht der parasitisch lebende Pilz dem Gewebe des lebenden Stammes. Foto: Wilhelm Schulz
Ein Bezug wie Omas Sofa
Der Pilz verursacht im Holz eine massive Weißfäule. Nicht umsonst wird er in Spanien Chancro das Mazaeras genannt – Holzkrebs. Wo der Pilz an Park- und Straßenbäumen tut, ist durch die verminderte Standfestigkeit oft eine Gefährdung gegeben. Der bevorzugte Wirt des bis zu 30 cm breit werdenden Porlings ist allen voran der Apfelbaum.
Man kann ihn daher am ehesten in älteren, ungepflegten Streuobstwiesen finden. In naturnahen Wäldern besiedelt er gern die Esche. Er geht allerdings, wenn auch viel seltener, auch andere Laubgehölze.
→ Junge, noch tropfende Fruchtkörper erscheinen ab Juni, in wärmebegünstigten Gebieten auch früher.
Foto: Dieter Lode
Bis zum Herbst hat der einjährige Porling seine Entwicklung durchlaufen und wird zunehmend dunkel und trocken.
Im Winter findet man ihn insofern als korkig-zähe, schwarze, wie verkohlt wirkende Konsolen. Der Pilz ist nichts desto trotz interessant für Holzwerker, weil er dem Holz attraktive Strukturen verpasst.
→ Hier die Oberfläche eines Fruchtkörpers im besten Alter. Jörg Haedeke, der Fotograf, hat das Bild sehr treffend mit „Omas Sofa“ untertitelt. So findet man die Fruchtkörper zum Beispiel im Hochsommer.
Volksnamen des Zottigen Schillerporlings (Auswahl): engl. Shaggy Bracket; frz. Polypore hérissé; niederl. Ruige weerschijnzwam; dän. Børstehåret spejlporesvamp; norw. Pelskjuke; schwed. Pälsticka; finn. Harjaskääpä sowie Mokkakääpä.
Erklärung des Artnamens:
- hispidus (a, um): rauhaarig (ferner langhaarig), borstig behaart, steifhaarig.
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