Der Zimtfarbene Weichporling ↑ (Hapalopilus rutilans) ist ein ebenso weichfleischiger wie kurzlebiger Porling. Er ist in allen Teilen einheitlich zimtbraun gefärbt. Der Pilz besiedelt z.B. dünnere Stämmchen und Äste von Laubholz. In der Auswahl seiner Wirtsbäume ist er im Grunde genommen sehr flexibel. Wenn in Mischwäldern Weißtannen enthalten sind, bevorzugt er allerdings diese. Er erzeugt im Holz eine Weißfäule. Beide Fotos der Seite sind von Wilhelm Schulz.
Er färbt sogar Wolle
und das Ergebnis ist ein spektakuläres Violett.
Hintergrund: Der Pilz enthält immerhin 23% Polyporsäure in der Trockenmasse. Diese verursacht unter Einwirkung von Kalilauge oder Ammoniak eine ebenso intensive wie charakteristische Violettfärbung. Man kann sogar den gesamten Farbstoff eines Fruchtkörpers mit Laugen extrahieren. Zurück bleibt ein weißer Pilz, der beispielsweise einem Weichporling der Gattung Tyromyces ähnlich sieht.
Auf den Fruchtkörper rechts → wurde ein Tropfen Kalilauge aufgebracht. Der Pilz verfärbt sich danach sofort violett.
Namen:
Zimtfarbener Weichporling (Hapalopilus nidulans); engl. Cinnamon Bracket; niederl. Kussenvormige houtzwam; dän. Rødlig Okkerporesvamp; norw. Kanelkjuke; schwed. Lysticka; finn. Okrakääpä; estn. Kakaopruunik.
Begriffserklärung
rutilans: rötlich färbend, rötlich schimmernd, gelblichrot
- Erscheinungszeit: Juli bis Dezember
- Größe: bis 15 cm ø, dazu bis 5 cm vom Holz abstehend
- Merkmale: Fruchtkörper in allen Teilen einheitlich isabellbraun bis zimtbräunlich. Oberfläche samtig, in der Mitte auch feinstriegelig, trocken, matt. Röhren bis zu 6 mm lang und kaum von der Trama differenziert. Poren unregelmäßig vieleckig sowie ganzrandig. Trama wie die Oberfläche gefärbt. Jung ist er saftig und weich, später wird er gleichwohl korkig.
- Geruch und Geschmack pilzartig-unauffällig.
- Sporenabdruck weiß.
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