Zinnober

Apr 27, 2021

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Zinnoberroter Pustelpilz (Nectria cinnabarina)

Zinnober ist eine chemische Verbindung aus Quecksilber und Schwefel. Eine der drei Modifikationen ist von leuchtend roter Farbe und kommt als Cinnabarit natürlich vor. Es wird heute synthetisch hergestellt. Damals, im 16. JH, soll Zinnober die Zwangsarbeiter in Quecksilberminen geisteskrank gemacht haben, als sie das Mineral Cinnabarit abbauten, aus dem Quecksilber extrahiert wird.   

Als Beispiel sei der Zinnoberrote Pustelpilz (Nectria cinnabarina) genannt. Das ist ein parasitischer Kernpilz auf Holz mit leuchtend roten Fruchtkörpern von circa 1 mm ø. Die treten oft dicht gedrängt büäschelig auf und können ganze Stöckchen überziehen. Foto: Fredi Kasparek 

Ein roter Körnchenschirmling

 

Der Zinnoberrote Körnchenschirmling (Cystodermella cinnabarina) ist ein recht seltener Fichtenbegleiter mit farblich variabler, zinnoberroter, orangebrauner, lachsfarbener bis hin zu lachsgelblicher, samtig-körniger und matter Huthaut und einem meist mit weißen Hüllresten behangenen Rand. Der Stiel ist abwärts einer Ringzone mit Schüppchen in Hutfarbe besetzt.
Cystodermella terreyi wird von den meisten Autoren als Synonym geführt, aber andere sehen eine eigene Art darin.
Foto: Alfred Adomat
Falls die Illustration → nicht sichtbar ist: Bild-URL

Zinnoberroter Körnchenschirmling (Cystodermella cinnabarina)

Zinnober, auch Kinnabarit oder Merkurblende: (lat. cinnabaris, gr. kinnabari; engl. cinnabar oder quicksilver; Ital. cinabro;  span. bermellón; frz cinabre, vermillon; niederl.  cinnaber; skand. cinnober; poln.   cynober;   slovak    rumelka): Quecksilbersulfid (HgS).

Die schwarze Modifikation ist kubisch kristallisierendes Metacinnabarit und wird auch als Quecksilbermohr bezeichnet. Sie entsteht, wenn zu einer Quecksilbersalzlösung Schwefelwasserstoff hinzugegeben und das Ganze erhitzt wird. Wenn die so entstandene schwarze Masse mit Wasser auf einer Steinplatte verrieben wird, erhält man Zinnoberrot. Damit begründeten Alchemisten einst die Geschichte der Farbpigmente. Dieses ist giftig und nicht mehr aktuell, der Mohr kann gehn. 

 

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