Der rote Gitterling ↑ (Clathrus ruber) wird in Frankreich Cœur de sorcière genannt. Das bedeutet soviel wie Hexenherz. Man vergleicht dort mithin die rote, durchlöcherte Kugelform mit dem verletzten Herzen einer Hexe. Der gleiche Pilz heißt bei Nachbars übrigens auch Teufelslaterne (Lanterne du diable). Die beiden Fotos der Seite sind von Manfred Marx.
Die Hexeneier der Hexenherzen
→ Hier daneben die Jugendform des Roten Gitterlings. Jeder Fruchtkörper schlüpft aus seinem Hexenei. So machen das auch die Stinkmorcheln sowie die Hundsruten. Anschließend entfaltet sich die ebenso zerbrechliche wie poröse Gitterstruktur. Die dunkel olivgrüne Fruchtmasse befindet sich auf der Innenseite des Gitters. Sobald sie aasartig zu stinken anfängt, lockt sie Fliegen an. Die verbreiten somit die Sporen des Pilzes.
Der rote Gitterling ist in Mitteleuropa selten. Er ist vielmehr südlich verbreitet. Infolgedessen findet man ihn hier zu Lande am ehesten in wärmebegünstigten, anthropogen veränderten Habitaten.
Darüber hinaus ist „Hexenherz“ auch der Titel eines Phantasy-Romanes von Monika Loerchner.
Der handelt kurz gesagt von der Hexenverfolgung im 15. Jahrhundert. Mit Pilzen hat er allerdings nichts zu tun. Mehr dazu im Widget unten.
Begriffserklärung
ruber: rot
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