Täublinge seien nicht giftig, so hieß es, solange wir Speisepilze suchen gingen. Nur die scharfen Arten seien allenfalls ungenießbar. Dass der Kirschrote Speitäubling ↑ (Russula emetica) davon eine Ausnahme macht, weiß der Volksmund schon seit langem. Er gab ihm daher entsprechende Namen: z.B. Sickener (GB, =„Krankmacher“), Gift-Skørhat (DK), Giftkremle (N), Giftkremla (S), Scuipatul dracului oder Stupitul satanei (RO). u.a. Foto ↑ : Wilhelm Schulz
Die Gruppe der Sickener
Sowohl der Kirschrote Spei-Täubling als auch der rechts abgebildete Wechselfarbige Spei-Täubling (Russula fragilis) schmecken sehr scharf.
Sie gehören zu einer Gruppe von Täublingen mit weißem Sporenpulver. Die Lamellen sind weiß und erscheinen oft etwas glasig. Die Hutfarben reichen von rosa über hochrot, violett bis fast schwarz. In den Hüten einiger Arten sind darüber hinaus olivliche Töne zu finden.
Es darf vermutet werden, dass über kurz oder lang auch in anderen Arten dieser Gruppe Giftstoffe gefunden werden.
Die Forschung hat in jüngerer Zeit immerhin einige Toxine zu Tage gefördert, die die mögliche Ursache für Magen-Darm-Irritationen nach dem Verzehr auch gründlich durchgegarter Speitäublinge sind. Wer isst eigentlich Pilze, die scharf sind und Speitäublinge heißen? Und warum?
Begriff:
fragilis (lat.): zerbrechlich
emeticus (a, um, lat.): Brechreiz hervorrufend
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