Flicklumpen

Apr 12, 2021

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Ahorn-Runzelschorf, Flicklumpen (Rhytisma acerinum)

Schwarze Flecke auf Ahornblättern sind ein vertrautes Bild. Sie werden als “Flicklumpen” oder „Teerflecke“ bezeichnet. Jedenfall sind sie das Ergebnis einer Infektion durch den Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum). Das ist ein hochspezialisierter Schlauchpilz. Die gelben Ränder stammen von einem anderen Pilz.
Ahorn-Runzelschorf, Flicklumpen ↑  (Rhytisma acerinum) mit Hyperparasit, Foto: Heinz Butin

Reifer Flicklumpen

Die Hauptfruchtform des Ahorn-Runzelschorfes wird erst im darauffolgenden Frühjahr auf den am Boden liegenden Blättern gebildet.
Hier → ein reifer Sammelfruchtkörper mit der isabellfarbenen Fruchtschicht und schwarzen Rändern. In der Natur findet man das nur selten. Um es besser beobachten zu können, ist es zweckmäßig, wenn man sich besiedelte Blätter im Herbst nach Hause holt. Die kann man in einer feuchten Kammer zur Reife bringen. Foto: Fredi Kasparek.

Begriffserklärung
acerinum: (zum Ahorn gehörend, von lat. Acer = Ahorn

Während der Sommermonate ist der Flicklumpen durch seine Konidienform (Melasmia acerina) charakterisiert. Die Entwicklung zur Hauptfruchtform kann indessen empfindlich gestört werden, wenn der Parasit selbst von einem Hyperparasiten befallen wird.
Zu diesen „Feinden“ gehört z.B. Ascochyta velata.
Das Befallsbild beginnt mit der Entstehung eines  Ringes, der sich kreisförmig um die schwarzen Flicklumpen legt. Mit der Zeit werden weitere Teile des schwarzen Sklerotiums parasitiert und aufgelöst, so dass schließlich nur noch inselhafte Stromareste übrig bleiben. Der verbleibende, gelbe Außenrand erinnert schließlich daran, welche Ausdehnung der Ahornrunzelschorf einstmals hatte.  

Vollständiger Artikel in Tintling 4_2006

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