Esel (Equus asinus) Donkey

Apr 23, 2021

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Eselsohr (Otidea onotica)

Der Esel ist ein genügsames Säugetier aus der Verwandtschaft der Pferde. Das Grautier mit den langen Ohren dient den Menschen indes willig als Arbeitskraft und Reittier. Sobald der Esel genug geschafft hat und darüber alt geworden ist, macht man Salami aus ihm. Die gibt es schließlich für teuer Geld bei Amazon.
In Bezug auf Pilze ist Mister Langohr allerdings stur wie ein Esel: Nur wenigen Arten leiht er seinen Namen. So zum Beispiel  dem Eselsohr ↑  (Otidea onotica). 

Esel auf Stelzen

Der → Gallert-Stelzenstäubling (Battarrea phalloides) wird von der englisch sprechenden Fraktion der Pilzliebhaber „Donkey Fungus“, also Eselspilz genannt. Weshalb auch immer. In Angelsachsien hält man noch zwei weitere Namen für den Pilz bereit: Sandy Stiltball und Desert Drumstick. Beides sagt einiges über den „Wüsten-Trommelstecken“ aus: er ist erstens ein Bewohner trockener Gebiete und zweitens bildet er seine Sporen auf Stelzen. Das ist ziemlich raffiniert von ihm, denn so erweitert er den Streukegel zwecks optimaler Reproduktion seiner selbst.  Gallert-Stelzenstäubling heißt er deswegen, weil der noch unreife Kopf zuerst mit einer gallertigen Hülle umschlossen ist. Diese löst sich anschließend im Zuge des Reifungsprozesses auf. Auf diese Weise werden die Sporen freigesetzt wie bei einem Bovist oder einem Stäubling. Als solcher wurde er auch ursprünglich beschrieben: als Lycoperdon phalloides. Übersetzt heißt das Furz des Wolfs in Gestalt eines Phallus. Der Pilz ist übrigens ziemlich selten.
→ Foto: Hansjörg Rass

Um noch mal auf den Öhrling von oben zurück zu kommen: Das Eselsohr ist (wie der Stelzenstäubling auch) die Typusart seiner Gattung. Man findet es im Laubwald. Wenn es im Nadelwald wächst, wäre zu überprüfen, ob es sich um die Nachbarart O. abietina handeln könnte. Falls es die denn gibt. Das Eselsohr ist ockergelblich, manchmal auch mit rosa Tönen. Es kann bis zu 8 (-10) cm hoch und breit werden. Seine farblosen Sporen messen 12–14 × 6–7  µm; der Sporenabdruck ist weiß. Öhrlinge bilden eine Mykorrhizasymbiose.

Stelzenstäubling (Battarrea_phalloides)

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