In seiner ostasiatischen Heimat wächst der Shii-Take am Pasania-Baum. Botanisch ist das eine Scheinkastanie (Castanopsis). Bei uns wächst er gruppenweise bis büschelig auf Stämmen und Knüppeln von totem Hart-Laubholz wie Buche, Birke, Eiche, Hainbuche und darüber hinaus an Esskastanie. Dazu muss man dazu das Holz allerdings gezielt beimpfen. Das macht man mit Impfdübeln oder mit Getreidebrut. Dazu darf das Holz nicht mehr ganz frisch sein, weil es sonst noch Abwehrstoffe hat. Es darf aber auch nicht alt sein, weil sonst schon Konkurrenzpilze im Holz sind. 2 – 3 Wochen nach dem Fällen ist die richtige Zeit zum Impfen.
↑ Shii-Take (Lentinula edodes) an Knüppelholz. Foto: Peter Stenzel
Kulturspeisepilz Shii-Take
Der Shii-Take wird in Japan seit mehr als 2000 Jahren angebaut; man findet ihn insbesondere in Japan, China und Korea in jeder Gemüsetheke in großer Auswahl. Er verleiht den Speisen Umami. Das ist der so genannte fünfte Geschmack, neben süß und salzig, bitter und sauer. Frisch riecht und schmeckt der Pilz intensiv aromatisch mit leichter Schwefel- und Rettichkomponente, nicht jedermann zusagend.
→ Substratblock mit fruchtenden Shii-Take in einem Kulturbetrieb in Korea.
Foto: Walter Haidvogl, Pilz-kultur.at
Vitalpilz Shii-Take
Man hat im Shii-Take immunmodulierende Inhaltsstoffe entdeckt und setzt ihn für therapeutische Zwecke ein. Dem entsprechend wird er als „Medizialpilz“ oder als „Vitalpilz“ vermarktet. Mit dem Begriff „Heilpilz“ darf man als Verkäufer aber nicht werben. Grund: Heilnachweise im medizinischen Sinn konnten bisher nicht erbracht werden.
Begriffserklärung
Shiitake: shi = Pasania-Baum, Take = Pilz (beides japanisch)
edodes (gr.) essbar, von gr. edein = essen, verwandt mit dem deutschen Verb essen und mit lat. edere , wie etwa beim Steinpilz (Boletus edulis).
Umami (jp): köstlich.
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