In der Pilzkunde ist der Begriff „leberbraun“ als Farbbezeichnung auf jeden Fall gebräuchlich. Außerhalb der Pilzkunde scheint er hingegen fast nur als Fellfarbe bestimmter Rassehunde bekannt zu sein.
Das Wörterbuch der hochdeutschen Mundart führt zu dem Begriff leberbraun indes aus: „der lichten, braunen, ein wenig in das Graue fallenden Farbe der Leber gleich; leberfarben, leberfarbig“.
Die Gebrüder Grimm (die leider viel zu sehr auf ihre Märchen reduziert werden) stimmen dem in ihrem Wörterbuch zu: „leberbraune farbe, ein lichtes braun, das sich sehr wenig ins graue zieht.“
↑ Der Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) ist jedenfalls ein Kiefernbegleiter auf sauren Böden. Hinter dem Link gibt’s mehr Infos zu diesem Pilz. Foto: Günter Heck
Ein leberbrauner Ackerkopf
Der Leberbraune Ackerling (Cyclocybe erebia, Syn. Agrocybe erebia) ist nicht besonders häufig.
Seine besten Kennzeichen sind erstens die typisch leberbraune und feucht glänzende Hutoberfläche und zweitens ein ziemlich dauerhafter, oberseits geriefter Ring. Sein Fleisch bräunt im Alter und auf Druck und ist zudem recht mürbe. Abgesehen davon hat der Pilz tabakbraunes Sporenpulver. Er wächst meistens in Büscheln von einigen wenigen Exemplaren an offenen Stellen. Dabei bevorzugt er lichte Wald- und Wegränder. Besonders gerne mag er reichere Böden.

Begriffe:
- Agrocybe: „Ackerkopf“, von lat. ager = Acker, Feld
- Cyclocybe: „Kreiskopf“, von lat. cyclus, gr. kyklos = Kreis sowie gr. kybe = Kopf.
- erebius: dunkelbraun, von gr. erebos = das Dunkel, die Unterwelt.
- hepaticus (a, um): zur Leber gehörend, von lat. hepar = Leber
Dazu noch etwas Außerpilzliches:
Im Oberdeutschen ist der Leberbraune eine Art süßer Weintrauben von leberbrauner Farbe, welche auch Ruhländer, in Sachsen hingegen der Kleinbraune genannt wird.
0 Kommentare