Urin ist ein Auscheidungsprodukt der Nieren. Sozusagen der Abfall, der wieder aus dem Körper raus muss, denn ansonsten würde er sich selber vergiften. Es gab mal eine Zeit, da hat man die harnpflichtigen Stoffe, die die Nieren unter Schwerstarbeit aus dem Blut heraus gefiltert haben, schließlich oben wieder rein gekippt. Zumindest mal den „Mittelstrahl“. Damals, so in den letzten Jahren des letzten Jahrtausends, entstanden solche Bücher wie „Urin ist ein besonderer Saft“. Man scheint von der „Eigenharn-Therapie“ indessen wieder ein wenig abgerückt zu sein.
Hier also der Großsporige Riesen-Egerling ↑ (Agaricus urinascens). Foto: Georg Schabel
Ein Mäusepipi-Rötling
Der Geruch von Urin hat jedenfalls die Pilznamenkreateure zu den Pissnelken der Mykologie inspiriert: Wie oben erwähnt z.B. Agaricus urinascens für den Großsporigen Riesen-Egerling. In Frankreich wurde das wörtlich mit „Psalliote à odeur urineuse“ übersetzt. Viele halten ihn zumindest im Jugendzustand trotzdem für essbar. Allerdings reichert er sehr stark Kadmium an. Ein weiterer Grund ihn nicht zu essen. Oder nur ganz jung und in kleinen Mengen.
Den → Braungrünen Zärtling (Entoloma incanum) haben die Briten den „Mousepee-Pinkgill“ genannt. Der Pilz ist ein Bewohner von Magerwiesen und wird bis zu 2 cm ø groß.
Andere Nasen empfinden seinen Duft nach verbranntem Horn oder nach Mäusekötteln.
Er ist übrigens längst nicht immer so schön grün wie auf diesem Bild. Vielmehr trägt er seinen Namen Braungrüner Zärtling zu Recht.
Foto: Markus Wilhelm
Begriffe:
- Urin, Harn (m, lat. urina; gr. oúro): Auscheidungsprodukt der Nieren.
- urinascens; den Geruch von Urin annehmend.
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