Ein Schönkopf ist etwas, das Millionen Exemplaren des Homo sapiens im Grunde genommen als erstrebenswertes Ziel zu gelten scheint. Denn wie sonst sollte es zu erklären sein, dass Myriaden von Friseuren, Kosmetikern und Visagisten ein auskömmliches Einkommen erzielen, indem sie eben diesen Wunsch zu befriedigen versuchen. In diversen Fällen allerdings vergeblich, wie es manchmal scheinen mag. Schönköpfe gibt es auch bei den Pilzen. Hier z.B. der häufigste und bekannteste Vertreter der Gattung: Der Maipilz (Calocybe gambosa).
Dotter bei die Fichte
Wesentlich seltener ist hingegen der Dottergelbe Schönkopf (Calocybe chrysenteron). Der wächst in der Nadelstreu saurer, frischer Fichtenforste, bevorzugt in submontanen Lagen. Er ist in Mitteleuropa allerdings ziemlich selten.
Merkmale: Hut 2 – 5 cm ø, erst gewölbt, dann verflachend, kaum gebuckelt. Oberfläche lebhaft dotter- bis löwengelb, feucht glänzend, fein überfasert, weder hygrophan noch gerieft. Außerdem ist sein dünnes, gelbliches Fleisch etwas zäh und elastisch.
Lamellen ausgebuchtet, schmal, dünn, sehr gedrängt lebhaft gelb, am Stiel ausgebuchtet.
Stiel 5 – 8 x 0,2 – 0,6 cm, leuchtend gelb wie der Hut, Basis manchmal dunkler, zylindrisch, faserig, erst voll, dann hohl. Ohne Ring.
Der Pilz riecht nach Mehl. Er schmeckt mild, nach längerem Kauen auch bitter.
Er hat zudem weißes Sporenpulver.
Der Pilz kann dem Geflecktblättrigen Flämmling (Gymnopilus penetrans) sehr ähnlich sehen. Aber der wächst auf Holz, ist bitter und riecht nicht nach Mehl. Sein Sporenpulver hat die Farbe von Zimt.
Foto: Fredi Kasparek.
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Begriffe:
- Calocybe: Schönkopf, von gr. kalos = schön, und kybe = Kopf
- carneus (a, um, spätlat): fleischfarben, fleischrot, aus Fleisch, von caro, Gen. carnis = Fleisch
- chrysenteron: innen golden, goldgelbfleischig (im Innern goldgelb) von gr. chrysos = Gold sowie enteron = Inneres.
- gambosus (a, um, spätlat.): an den Fesseln geschwollen, von gamba = Fessel am Tierfuß.
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