Pisolithus arhizus (Erbsenstreuling)

Apr 24, 2021

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Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus)

Der Erbsenstreuling (Pisolithus arhizos) ist ein Pionierpilz auf Bergehalden. Naturgemäß bandelt er mit Kiefern und Birken an, weil die ihrerseits Pioniere sind. Mit den Bäumen macht er eine Mykorrhiza und sorgt damit dafür, dass die Halde zumindest für den Moment möglichst eine Art Berg bleibt. Sobald sich andere Pilze um den Platz an der Baumwurzel bemühen, trottet der Erbsenstreuling von dannen, weil er sich mit der Konkurrenz gar nicht erst anzulegen versucht.
Foto: ↑ Fredi Kasparek

Er heißt auch Böhmische Trüffel

Der Pilz mit dem inneren Erbsenstreuselmuster ist angeblich essbar, aber es gibt offenbar nicht viele, die ein brauchbares Rezept kennen. Ich selbst kenne keinen bzw. keins. Andererseits gibt es Pilzfreunde, die von der Würzkraft getrockneter und evtl. gemahlener Erbsenstreulinge schwärmen.

Eines seiner Synonyme ist Lycoperdodes tinctorium. Das bezeichnet zum einen die Art der Sporenverbreitung nach Art der Stäublinge. Zum anderen die Tatsache, dass man mit dem Erbsenstreuling Wolle und Seide färben kann. Man kann – je nach Rezeptur der Farb- und Beizbäder – damit gelbe bis olivliche Fartböne erzielen. In England heißt der Pilz daher auch „Dyemaker’s Puffball”.

→ Abbildung von James Sowerby: Coloured figures of English fungi“ (London 1796) Tafel 425

Champignons
Begriffe:

arhizos (a, um, lat.): wurzellos, ohne Wurzel
Pisolithus: „Erbsenstein“, von gr. pison, pisos = Erbse und gr. lithos = Stein, bezogen auf die erbsengroßen, in die Gleba eigebetteten Kerne (Peridiolen)
tinctorius (a, um, lat): zum Färben geeignet, von tinctor = Färber

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