In der Pilzkunde versteht man unter einem Klumpfuß einen Vertreter der Haarschleierlinge (Cortinarius). Zusammen mit den Schleimköpfen bilden sie die Untergattung Phlegmacium. Die Arten zeichnen sich dadurch aus, dass deren Stiel basal eine deutliche Knolle oder eine Verdickung aufweist. Die Knollen etlicher Arten sind sogar scharf gerandet. Die Grenzen zwischen einem Klumpfuß und einem Schleimkopf sind allerdings fließend.
Hier der Purpurfleckende Klumpfuß (Cortinarius purpurascens). Der wächst bei Buchen und Fichten und ist unter dem Strich nicht besonders häufig. Der Hut ist jung intensiv purpurviolett. Bald allerdings verschwinden die Purpurfarben zusehends und werden durch rotbraune bis braune Farben ersetzt. Die Huthaut ist eingewachsen büschelfaserig und bekommt später purpurrote Flecken.
Foto: Fredi Kasparek
Vielgestaltig und appetitlich
Der Sägeblättrige Klumpfuß (Cortinarius multiformis) agg. wohnt im Fichtenwald auf saurem Boden. Das kann man ihm gelegentlich als Massenpilz begegnen.
Früher wurden – und neuerdings wieder – mehrere Unterarten unterschieden, je nach ihrem Vorkommen in Laub- oder Nadelwäldern oder nach der Beschaffenheit der Hutoberfläche. Außerdem wurde die Art verschieden interpretiert. Daher existierten weitere Namen, die heute Synonyme sind. Der appetitlich weißfleischige und milde Pilz ist ziemlich variabel und heißt daher nicht umsonst C. multiformis.
Das Merkmal, das ihm den deutschen Volksnamen eingetragen hat, sind indessen fein gesägte Lamellenschneiden.
In der Humanmedizin versteht man unter einem Klumpfuß einen deformierten Fuß.
In China galt es bis vor wenigen Jahrzehnten als schick, wenn Mädchen auf winzigen Füßen nur kleine Trippelschritte machen konnten. Deshalb hat man ihnen die Füße abgebunden. Die Folge waren lebenslang höllische Schmerzen.
Begriffe:
- multiformis: vielgestaltig, von verschiedener bzw. von variabler Form.
- purpurascens: purpurfleckig werdend
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