Den Schiefen Schillerporling (Inonotus obliquus) findet man ganzjährig als 5 – 30 cm ø großes, unförmiges und kohlig-schwarzes, als hartes und vielfach zerklüftetes Gebilde an älteren bis alten Birken. Der Parasit tötet den Baum früher oder später ab. Der Pilz ist weit verbreitet, aber in Mitteleuropa nicht besonders häufig. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt vielmehr in den ausgedehnten Birkenbeständen Skandinaviens und Russlands.
Foto: Fredi Kasparek
Imperfekte Form
Bei der Abbildung handelt es sich um die imperfekte Form des Pilzes. Die perfekte, also fertile Form entsteht erst, wenn der Baum abgestorben ist und am Boden liegt. Sie wird nur selten gefunden, nicht zuletzt deswegen, weil die alten Birken hier zu Lande, gefällt und entsorgt werden, bevor sie von selbst zu Boden fallen.
Der reife Pilz lebt unauffällig unter der Rinde, als resupinate dünne, fuchsig braune Schicht mit schräg nach unten gerichteten Röhren. Mit Hilfe einer so genannten Stemmleiste drückt der Pilz die Rinde später vom Stamm weg, damit die Sporen ungehindert ins Freie gelangen.
Ein heilsamer Pilz
Schiefe Schillerporlinge, zu Pulver gemahlen, gelten in Russland als recht wirksames Volksheilmittel gegen diverse Zipperlein. Meist wird das Pulver zu einem Tee gekocht. Auch bei und ist der Pilz als „Chaga“ bekannt und wird in mannigfachen Darreichungsformen vertrieben.
Begriffserklärung
obliquus (a, um, lat.): schief, schräg, seitwärts gerichtet. Das bezieht sich indessen auf die Form der fertilen, sehr unauffälligen Fruchtkörper.
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