Das lateinische Adjektiv impudicus wird als Artname gerne vergeben, wenn sich ein Pilz olfaktorisch beleidigend verhält oder auf eine andere Weise schamlos ist.
So z.B. die Stinkmorchel (Phallus impudicus) oder der Unverschämte Rübling (Gymnopus impudicus). Letzterer ist besonders bei üppigem Wachstum im gemulchten Rosenbeet durchaus in der Lage, mit seinem Geruch nach einem Kompott aus angebranntem Kohl mit Knoblauch dem lieblichen Rosenduft einen Platz in der zweiten Reihe zuzuweisen.
schamlos oder unverschämt
Der Braunscheckige Stink-Egerling ist 4 – 12 cm ø groß. Sein Hut hat auf weißem Grund zahlreiche bräunliche Schuppen. Der Stiel ist weiß, 5 – 10 cm hoch und 0,8 – 2 cm dick, zylindrisch oder zur Basis hin etwas verbreitert.
Sein Fleisch ist weder gilbend noch rötend. Es schmeckt darüber hinaus mild. Manche Kollektionen haben einen etwas gasartigen Geruch. Der Pilz ist zumindest gebietsweise recht selten.
Darüber hinaus gibt es noch den unverschämten Ritterling (Tricholoma impudicum) mit seinem üblen Gasgeruch.
Das Nichtrötende Haarbecherchen (Lachnum impudicum) hat seinen Namen deswegen, weil es schamlos genug ist, um nicht mal zu erröten. Mit diesem Merkmal unterscheidet sich der Schlauchpilz von benachbarten Arten, die röten.
Braunscheckiger Stink-Egerling (Agaricus impudicus).
Foto: Siegmund Olm
Begriff:
- impudicus (a, um, Adj., lat): unverschämt, ohne Scham, schamlos, unzüchtig sowie unkeusch.
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