In Italien bezeichnet man den Steinpilz als “Porcino”. Der Begriff lässt sich auf das lateinische porcus zurückführen. Das bedeutet Schwein. Suillus ist ebenfalls ein Wort für Schwein, abgeleitet von sus. Suillus ist indessen der Gattungsname für Schmierröhrlinge wie z. B. den Butterpilz (Suillus luteus). Der hat ja viele Volksnamen, so auch Saureizker sowie Schweinling. Sus scrofa heißt hingegen unser Hausschwein auf vornehm.
Das Schweinsohr (Gomphus clavatus) schließlich wird auch im Englischen so genannt: Pig’s Ear. Allerdings hat es in keiner anderen Sprache einen schweinischen Namen. Vielmehr wird es meistens sinngemäß als Keulen-Pfifferling bezeichnet.
Foto: Helga Steiner
Der Schweins-Dickfuß
(Cortinarius suillus) ist ein Haarschleierling aus der Untergattung Telamonia. In der Ebene wächst er im basischen Laubwald. Im Gebirge hingegen kann er bis in subalpine Höhen aufsteigen und dann mit Zwergsträuchern in Symbiose leben. Warum Elias Fries 1838 dem Pilz den Namen eines Schweines gegeben hat, geht aus seiner Originaldiagnose nicht hervor.
Foto: Markus Wilhelm
Darüber hinaus gibt es einen winzigen Schlauchpilz namens Fimaria porcina. Das wäre ziemlich suhlig mit Schweine-Dungbecherling zu übersetzen. Wenn man es denn übersetzen wollte.
Schweine an sich
Das Hausschwein (Sus scrofa domestica) ist ein essbares Borstentier mit rosa Teint, Ringelschwänzchen und Glücksbringerfunktion. Der Löwenanteil der Individuen lebt im Verborgenen, ohne jemals die Sonne zu sehen. Ihre Gemächer in landwirtschaftlicher Intensivhaltung sind ebenso hautenge wie eiserne Kastenstände in Gitterform.
In der EU fristeten 2017 ungefähr 150 Millionen Tiere auf diese Weise Ihr kurzes Dasein. Der Produktionszyklus von der Empfängnis bis zum Schlachttermin dauert rund 300 Tage. Dann hat die arme Sau es hinter sich. Und wir haben Schwein gehabt, so glauben wir, wenn wir das Kilo davon für drei Euro kaufen können.
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