Peziza ist eine Schlauchpilzgattung mit becherförmigen Fruchtkörpern. Mikroskopisch zeichnen sie sich durch Schläuche mit Deckelchen (operculate Asci) aus, die sich an der Spitze mit Jod blau färben.
Gattungstypus ist der Blasige Becherling ↑ (Peziza vesiculosa). Das ist ein bis zu 10 cm ø großer, coprophiler Pilz. Der ist streng genommen essbar, hat aber praktisch keinen Eigengeschmack. Kulinarischer Tipp daher: Wenn Sie solche Becherlinge vom Misthaufen sammeln, um sie kulinarisch zu verwerten, nehmen Sie solche von Pferdemist. Der mundet gaumenfreundlicher als Kuhmist.
Nur ein Buchstabe Unterschied
Die Meziza ist Teil des jüdischen Beschneidungsrituals: Nachdem der Schneidermeister (Mohel) die Vorhaut abgeschnitten hat (ohne Betäubung, versteht sich), nimmt er einen Schluck Wein. Damit spült er seinen Mund aus und schluckt das Getränk hernach hinunter. Dann saugt er das Blut aus des Knaben Wunde und spuckt es aus. Das tut er dreimal. Zuletzt gibt er dem Kind seinen Namen.
Das Ritual ist aktuell wie seit Jahrhunderten…
Quelle: Michel Onfray (2007): Wir brauchen keinen Gott. – Piper, 2. Aufl.
Gelegentliche Diskussionen versanden in aller Regel. Mehr zum Thema: z.B. Google-Suche „Meziza“.
Blasiger Becherling (Peziza vesiculosa)
Wenn Sie mich fragen: Das ist Fellatio im klassischen Sinn, denn lat. fellare bedeutet saugen.
Weiterere Begriffe
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Peziza: Schüsselbecherling, von lat. pezicae, gr. pezis = Pilze mit ungestielten Fruchtkörpern.
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vesiculosus (a, um, lat): blasig, voller Blasen, von vesica = Blase sowie Harnblase.
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