Petter Adolf Karsten (1834-1917) war ein in Russland geborener finnischer Lektor der Botanik in Mustiala.
Er galt als „Vater der finnischen Mykologie“. Nach seinem Studium an der Universität von Helsinki zog er nach Tammela (Finnland), wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte. Dort lehrte und forschte er am Landwirtschaftlichen Institut Mustiala, wobei sich seine Forschungen auf seine Heimatregion konzentrierten. Er verließ nur einmal in seiner Jugend seine Heimatregion und sammelte Pilze auf der Halbinsel Kola.
Den Igel-Stachelbart (Hericium erinaceus) ↑ beschrieb er als Dryodon erinaceus Foto: Peter Stenzel
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war er durch seine mykologischen Forschungen sehr bekannt.
Seine Hauptwerke sind:“Mycologia Fennica“ (1871-79), „Rysslands, Finlands och den Skandinavisca Halföns par“ (Helsingfors 1879) und „lcones selectae Hymenomycetum Fenniae“, 25 kol. Tafeln (Helsingfors 1383-89).
Karsten galt als Gattungs- und Artensplitter und beschrieb nicht weniger als 200 neue Gattungen und 2000 neue Arten.
Zu seinen Lebzeiten brachte ihm das viel Kritik und Ingnoranz ein, doch im Licht der gegenwärtigen molekularbiologischen Ergebnisse wird ihm manches Mal posthum Akzeptanz dafür zuteil.
Pilze, die zu Ehren von Petter Adolf Karsten beschrieben wurden:
Gattungen und eine Familie:
Karstenella Harmaja 1969, Karstenellaceae
Karstenia Fr. 1885, Rhytismatales
Karstenia Britzelm. 1897, heute Tomentella
Karsteniomyces D. Hawksw. 1980
Karstenula Speg. 1879, Montagnulaceae
Arten
Bovistella karstenii Nyberg 1945
Cheilymenia karstenii J. Moravec 1990, Pyronemataceae
Clavaria karstenii Sacc. & P. Syd. 1899, heute Ramaria karstenii, Gomphaceae
Clitocybe karsteniana Lebedeva 1924, Tricholomataceae
Cortinarius karstenii Sacc. & P. Syd. 1899; Cortinariaceae
Gloeocystidium karstenii Bourdot & Galzin 1928, heute Conferticium karstenii, Stereaceae
Hygrophorus karstenii Sacc. & Cub. 1887; Hygrophoraceae
Stereum karstenii Bres. 1897, heute Dacryobolus karstenii, Fomitopsidaceae
Tremella karstenii Hauerslev 1999, Tremellaceae
und zahlreiche weitere Pilzarten.
Pilze, die Petter Adolf Karsten zu Ehren anderer Mykologen beschrieb:
Dozya P. Karst. 1873, heute Hypocreopsis, Hypocreaceae, zu Ehren von François Dozy (1807-1856)
Polyporus rostafinskii P. Karst. 1876, heute Oxyporus corticola, Agaricomycetes
Perichaena rostafinskii P. Karst. 1879; beide zu Ehren von Józef Thomasz von Rostafiński (1850-1928)
Weitere von Karsten beschriebene oder umkombinierte Pilze:
Antrodia tuber | aktuell | Fomitopsis pinicola, Rotrandiger Baumschwamm | ||
Bjerkandera versicolor | aktuell | Trametes versicolor, Schmetterlings-Tramete | ||
Lentinus lepideus var. contiguus | aktuell | Neolentinus lepideus, Schuppiger Sägeblättling | ||
olypilus umbellatus | aktuell | Polyporus umbellatus, Eichhase | ||
Polypilus frondosus | aktuell | Grifola frondosa, Klapperschwamm | ||
Poria obliqua | aktuell | Inonotus obliquus, Schiefer Schillerporling, Chaga | ||
Pselliophora comata | aktuell | Coprinus comatus, Schopftintling |
Weitere Ehrungen für Petter Adolf Karsten
Die renommierte mykologische Fachzeitschrift Karstenia hat ihren Namen zu seinen Ehren.
Petter Adolf Karsten starb am 22. März 1917 in Forssa, Russland
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