Die Lamelle ist Teil der blättchenartig ausgebildeten Fruchtschicht der meisten Hutpilze. Lamellen verlaufen radial vom Hutrand zum Stiel und stehen stets senkrecht. Sie bestehen aus der Lamellentrama, der Lamellenfläche und der Lamellenschneide. Auf der Lamellenfläche stehen die Basidien. Auf denen werden die Sporen gebildet. Hier ↑ die dicklichen Lamellen des Kirschroten Saftlings (Hygrocybe coccinea) Foto: Peter Stenzel
Die Lamellen eines Pilzes
können entweder eng oder weit stehen. Sie können extrem dünn bis wachsartig dicklich sein. Außerdem können sie mit kleineren Zwischenlamellen (Lamelletten) untermischt oder gleichlang sein.
→ Lamellenansatz des Behangenen Faserlings (Psathyrella candolleana). Foto: Wilhelm Schulz
Lamellen können entweder konkav oder konvex, dreieckig oder bauchig, schmal oder breit sein.
Die Lamellenfläche kann beim unreifen Pilz völlig anders gefärbt sein als beim ausgewachsenen Pilz, wo die Farbe der reifen Sporen die ursprüngliche Lamellenfarbe überdeckt.
Bei manchen Arten mit pigmentierten Sporen werden die reifenden Lamellen auch scheckig (z.B. beim Behangenen Düngerling → (Panaeolus papilionaceus). Foto: Günter Heck
An der Anwachsstelle am Stiel sind sie entweder frei, stark bis schwach, flach oder tief ausgebuchtet oder ausgerandet, breit angewachsen bis schmal angeheftet, mit Zähnchen herablaufend oder durch ein Collar verbunden.
Die Lamellenfläche kann zudem glatt oder aderig sein.
→ Freie, dünne, sehr dicht stehende Lamellen des Rehbraunen Dachpilzes (Pluteus cervinus).
Die Lamellenschneide kann glatt, bewimpert, gesägt, schartig oder ausgefranst sein. Sie kann ebenso gefärbt sein wie die Lamellenfläche, aber auch weiß oder farbig abgesetzt oder mit einer farbigen Linie unterlegt sein.
Bei manchen Arten ist sie auch gallertig und abziehbar.
→ Die Lamellen sind jung gelb und schmal, stehen mäßig entfernt, sind mit kürzeren Zwischenlamellen (Lamelletten) untermischt, haben eine gleichfarbige, etwas schartige Schneide und sind am Stiel schmal, aber tief ausgebuchtet. Diverse Schriften sprechen in diesem Fall auch von knapp angeheftet.
→ Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum) Foto: Günter Heck
Die Fruchtschicht, also die Gesamtheit der Lamellen kann ablösbar sein oder sie ist mit der Huttrama fest verbunden.
Schließlich sind die Lamellen beim jungen Pilz oft schmal und beim erwachsenen Pilz breit bauchig. Das hängt im Grunde genommen damit zusammen, dass sich die Reproduktionsorgane, also Sporen und Basiden meh Oberfläche schaffen müssen.
Der Lamellengrund kann darüber hinaus aderig verbunden (anastomosierend) sein.
Die Lamellentrama ist entweder regulär, irregulär oder bilateral. Das sieht man jedoch nur im Mikroskop.
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