Der Netzstielige Hexenröhrling (Suillellus queletii) wird von Pilzfreunden gerne in der Kurzform Netzhexe genannt.
Das ist wie beim Flockenstieligen Hexenröhrling (Neoboletus erythropus), der liebevoll als Flockenhexe bezeichnet wird.
Oben im Bild ist das grobe Netz am Stiel demgemäß schön zu sehen. Im Gegensatz dazu auch der glatte Stiel bei dem Pilz im unteren Bild.
Gibt es eine Glatthexe?
Wenn der Netzstielige Hexenröhrling Netzhexe genannt wird, dann müsste der Glattstielige Hexenröhrling (Suillellus queletii) andererseits doch auf Glatthexe hören, oder?
Das scheint indessen nicht üblich zu sein. Erstens mag der Grund dafür darin liegen, dass er wesentlich seltener ist. Er benötigt nämlich Buchen- und Eichen-Hainbuchenwälder auf Kalkboden. Hingegen ist die Netzhexe schon mit saurem Boden zufrieden. Darüber hinaus bandelt sie auch mit einer ganzen Reihe weiterer Baumarten an.
Zweitens ist der Glattstielige Hexenröhrling als Speisepilz kaum bekannt. Ich selber habe ihn allerdings probiert. Vertragen habe ich ihn gut und er hat mir zudem ausgezeichnet geschmeckt. Es gab dazu ein leckeres Püree aus roten Linsen.

Begriffe:
- luridus (a, um, lat): blassgelb, fahl, leichenblass. Das bezieht sich auf die Hutoberfläche der Netzhexe. Die wirkt die z.B. wie blasses Wildleder.
- queletii: Zu Ehren des französischen Mykologen Lucien Quélet.
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