Über Rauschzustände bei Pantherpilzvergiftungen

Jun 17, 2021

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Pantherpilz (Amanita pantherina)

↑ Pantherpilz (Amanita pantherina)

Über Rauschzustände bei Pantherpilzvergiftungen

Von Dr. Wolfram Leonhardt.

Der Artikel stammt aus dem Jahr 1948!

Angeregt durch eine Serie von insgesamt 18 Vergiftungsfällen mit dem Pantherpilz (Amanita pantherina), bei denen wir die verschiedensten Rauschzustände beobachten konnten, gingen wir der Symptomatik dieses Vergiftungsbildes etwas eingehender nach.

Rauschzustände

Kurze Mitteilungen über Vergiftungen finden sich in ,,Fühner-Wielands Sammlung von Vergiftungsfällen“, sowie vereinzelt in verschiedenen internistischen Fachzeitschriften. Nirgends sind jedoch eingehende Schilderungen der Rauschzustände zu finden. Die Berichte beschränken sich auf allgemeine Bemerkungen wie: „Rauschähnliche Verwirrungszustände, Unruhe, Rededrang, Halluzinationen“. In der psychiatrisch-neurologischen Literatur konnten wir außer einer Selbstschilderung eines Arztes (Hillebrecht), der von einem eigenartigen Bewegungserlebnis mit einer Art Glücksgefühl berichtet, nur noch eine Schilderung einer 8 Tage lang anhaltenden Psychose mit Halluzinationen, Erregungszuständen und Verwirrtheit finden (Marx), die vielleicht auf eine Pantherpilzvergiftung zurückzuführen ist. In Bumkes Handbuch der Psychiatrie hat Meggendorfer die Pantherpilzvergiftungen unter den Intoxikationspsychosen nicht erwähnt.
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Foto → : Wilhelm Schulz

Pantherpilz (Amanita_pantherina)

Es erscheint uns infolgedessen eine eingehendere Schilderung dieser sehr interessanten und ziemlich unbekannten Bilder angebracht. Die von uns beobachteten 18 Vergiftungsfälle kamen sämtlich im Laufe des Monat Juli 1948 zur Aufnahme.
Das Alter der Patienten schwankte zwischen 14 und 74 bzw. 76 Jahren. Es handelt sich sowohl um Männer, wie um Frauen aus den verschiedensten sozialen Schichten mit erheblich unterschiedlicher Intelligenz.

Der in Pilzkreisen leider kaum bekannte Aufsatz wurde in der Zeitschrift „Integration“ Nr. 2&3 im publiziert.
Dank an dieser Stelle den beiden Mitherausgebern Wolfgang Bauer und Martin Hanslmeier für die Druckgenehmigung.
(Tintling 30, Heft 1/2002)
Die im bilvis-Verlag erschienene Zeitschrift, die sich mit „geistbewegenden Pflanzen und Kultur“ beschäftigte, wurde vor ca. 20 Jahren eingestellt.

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